Montag, 26. Mai 2008

Paris ich komme

Durch Nacht und Nebel werde ich mich auf machen dich zu besuchen, meine Füße werden schmerzen und mein Magen wird knurren von der weiten und beschwerlichen Wanderung durch die germanischen und fränkischen Wälder. Aber ich werde nicht aufgeben bis ich vor ihr stehe, bis ich sie im Morgengrauen in der Ferne erahnen kann, ihren Duft rieche und ihr Leben spüre. Paris, Hauptstadt der Franken!
Ich schnüre mein Bündel und meine Schuhe und mache mich auf meinen weiten Weg zum Abteil für Ruhesessel im Nachtzug nach Paris am Karlsruher Bahnhof. Jeden Schnarcher und jeden penetranten Nachtreisenden werde ich ertragen und frisch und munter am Donnerstag das Gleis betreten!
Ich freu mich! Auf Dich!!! :-)

Mittwoch, 28. November 2007

Madrid, Madrid, wir fahren nach Madrid!

Vom Fußfallfieber der Schalker Fans angesteckt, die man hier seit zwei Tagen zu Hauf in der ganzen Stadt antrifft, freue ich mich sehr fußballmäßig über meinen Kurztripp.
Aber ich muss sagen, dass es schon was hat sich von vielen "vertrauten" Gesichtern und Wörtern umgeben zu finden, blau weoße Trikots und Schals überall! Das das denen aber auch nicht peinlich ist so rumzulaufen?! Mit einem inzwischen etwas spanischen Auge beäuge ich diese Gestalten und kann mir jedes Mal ein Grinsen nicht verkneifen, wenn wir aneinadner vorbei laufen und ich mich als überlegener Insider fühle. Aber ganz heimatliebend drück ich natürlich Schalke die Daumen und hüte mich heute davor am Stadion vorbei zu kommen, wenn das Spiel zuende ist - Verkehrschaos vorprogrammiert.
Der Blog verkommt wirklich ein wenig und ich frage mich warum das so ist. Bestimmte Leute haben sich ja schon von Anfagn an sehr zurück gehalten, aber eigentlich war dieses Mitteilen immer eine gute Möglichkeit sich selbst mal wieder zu besinnen. Vielleicht braucht man so kurz vor Weihnachten keine Besinnung? Eigentlich schon, denn nach so langem "Ausharren" in der Ferne brauche zumindest ich mal wieder heimatliche Gefilde, um mich ein bißchen von den letzten Monaten zu erholen und den Nebel zu lichen, der sich öfter mal über meinen Geist legt (wie man ja auch oben sehen kann).
Allerdings wird zu Erholung und Entspannung auch unser Kurztripp beitragen. Bisher hab ich zwar noch keinen Pfennig Geld in der Tasche (warum die im Erasmusbüre on Mainz solche Schnarchnasen sind woll mal einer verstehen!!!), aber Madrid klingt einfach zu sehr nach königlich kultureller Metropole.
Ich freu mich total und bin gespannt auf das madrilenische Spanisch, ob wir was verstehen oder uns vielleicht fragen warum wir nicth dorthin sind?
Vielleicht hab ich ja auch dann was zu berichten, ich bin mit fast sicher.
Bis dahin gönn ich dem Blog weiter einen guten Schlaf und tauche auch wieder ab in die Welt von Erasmus und Zapatero.

Sonntag, 25. November 2007

Lang nix mehr geschrieben

Soo, nachdem ich dieses Blog jetzt mal richtig abgestaubt hab *hust* hab ich mir gedacht ich kann ja mal wieder was schreiben. Das arme Ding lag da so ganz vergessen in der Ecke.

Bei mir hält der Streik der Studenten immernoch an. Die Uni-Gebäude (zumindest auf dem Campus) sind blockiert (mit Einkaufswagen und Baumstämmen) und die Vorlesungen fallen größtenteils aus. Einmal pro Woche findet eine Vollversammlung statt, bei der die Studenten dann abstimmen dürfen, ob gestreikt werden soll oder nicht. Diese Abstimmungen sind alles andere als representativ. Und die Bolckade führen vor Allem einige wenige aus. Aber ich finde den Streik momentan ganz angenehm :-)

Wie sieht die Situation denn in Paris aus? Und wie sollen diese Blockaden denn die Gesetzeslage ändern?

Montag, 15. Oktober 2007

Zum Geburtstag viel Glück!


Weil unser aller liebste Anne-Sophie heute Geburtstag hat muss das auch hier festgehalten werden!
Ich singe laut und aus voller Kehle:





"Hoch soll sie leben,
an der Decke kleben,
runterfallen,
Arsch verknallen,
ja so ist das Leben!"

Oder ein wenig freundlicher:

"Viel Glück und viehiiel Segen
auf all deinen Weeeegen
Gesundheit und Frooohsinn
sei auch mit dabeeeeei."

Wäre ich ja gerne, abe da es nicht geht muss ich dich heute einfach so mit Glückwünschen überschütten. Ich hoffe deine pariser Freunde haben das wenigstens annähernd für uns übernommen, dich zu feiern und hoch leben zu lassen? Wir holen das auf jeden Fall nach, das versprech ich dir! Und da es ja auch erst der 23. ist haben wir ja auch noch viel Zeit und viele Geburtstage gemeinsam zu verbringen.

Ich drück dich aus Valencia in Gedanken und im Herzen,
schicke dir Freundinnenküsse und Luftschokoherzekuchen
mit Schokoüberzug und mit roten Tupfen aus Zuckerguss drauf.

Du bist die Beste und die Tollste und das darf an diesem tag ruhig öfter gesagt sein!

Liebste Herzensferngeburtstagsgrüße von deiner Linn

Dienstag, 25. September 2007


Wenn ihr gerade mal hören könntet was für eine Disco bei uns in der Wohung abgeht! Ihr würdets nicht glauben. Da wackelt das ganze klapprige, hellhörige Hochhaus... jetzt haben sie wenigstens die Tür zu gemacht :-) ach wie schön.
Vielleicht noch ein paar Eigenheiten der Spanier? Sie essen gerne komisches Essen, ich hab eine Tüte gesehen, die aussah wie eine Chipstüte. ABER da sind keine Chips drin, sondern getrocknete Schweineschwänzchen *ihhhh*
Und dann joggen die hier immer nachts und auch tags um einen kleinen Park, der in der Mitte der Riesenstraße Blasco Ibanes angelegt ist. Dabei haben die hier ein trockengelegtes und sehr grünes Flussbett in dem viele Sport machen und für noch mehr Platz wäre. Naja, ich sag lieber nichts, besser um einen kleinen Park joggen als gar nicht.
Was ich witzig finde ist, dass die alle zweireihig parken und mehr. Jeder parkt einfach da wo er will und zieht die Handbremse nicht an. Dann kann der, der ausparken will einfach das andere Auto wegschieben und wegfahren. Hab ich echt schon gesehen.
Und das Bild oben sieht man hier dauernd, in Supermärkten oder Feinkostläden. Da stapeln sich die Schinken bi sunter die Decke... gar nichts für mich aber ich hab gehört es soll hier sogar ein paar Vegetarische Bars oder Restaurants geben. Vielleicht mach ich mich da mal auf die Suche.
Jetzt geh ich aber erstmal ins Bett, meine Nase läuft seit heute mittag. Das ist aber auch nicht gesund mit den vielen Klimaanlagen in den Supermärkten und Bussen. Da muss man ja krank werden! Und das hatte ich ja dieses Jahr schonmal, erinnerst du dich Andi?! :-D

Sonntag, 23. September 2007

Valencia die Schöne

Ich war heute morgen mit Ann-Christin im Stadtzentrum, weil wir gehört haben, dass es dort einen Flohmarkt mit alten Sachen geben soll und weil wir Valencia gerne mal in Sonntagskleidern sehen und die Sonntagsstimmung erleben wollten. Leider hat sich der Flohmarkt als Ramsch- und Plunderverkauf erwiesen (bis auf die Stände vor der Lonja de seda, einer Halle, in der früher Seide verkauft wurde, da wurden Briefmarken und Münzen aus den verschiedensten Ländern verkauft und sogar alte und ungeöffnete Post... auch aus der DDR), aber es hat sich trotzdem gelohnt. Wir sind durch die Gassen gewanderrt, haben Fotos gemacht und den Aufbau der Stadt verstanden. Die kleinen Gassen des Barrio de Carmen sind so schön und verschlungen, neue Häuser lehnen sich an alte baufällige, überall sind Häuser bemalt, beklebt oder besprüht. Das würde euch gefallen, aber besonderst unser Streetartliebhaberin.

streetart - arte de la calle

Die Straßen waren voll mit Leuten, Spanier und Touristen, die spazieren gegangen sind, eingekauft haben oder Frühstücken waren. Einen Café haben wir dann auch getrunken in einer Bar, in der viele Teller mit Häppchen aufgebaut waren. Das System dieses Brunchs: Nimm dir einen Teller und nimm dir was du willst, jedes Teil kostet 1,70€ und am Ende werden die "Zahnstocher" gezählt, die die Brote mit Käse, Schinken oder Wurst belegt, zusammen halten. Meiner Meinung nach eine Verführung zum Betrug, aber was weiß ich wie die Spanier da sind.
Diese gemütliche Stimmung hat uns so gefallen, dass wir uns überlegt haben das öfter zu machen, vielleicht auch als erstes Ritual einzuführen? Sonntags im Zentrum treiben lassen, frühstücken oder Café trinken. Hier ein paar Eindrücke von heute, ich hoffe es gefällt euch.
Und wollt ihr wissen was ich an unserer Wohnung mag? Wenn man im Bad ist kann man die Standuhr der Nachbarn jede Viertelstunde schlagen hören, aber nur von dort.

Valencias Zentrum

Jetzt hab ich mal endlich das Kabel besorgt...

Mein Heim

Heute geht das Hochladen der Fotos etwas besser als gestern, aber immernoch nur in einerschritten. Ihr seht hier also mein Zimmer, mein Haus, die Aussicht und ein bißchen von Valencia. Komisch wie wenig man von der Athmosphäre vermitteln kann, von dem Leben, dem lauten spanischen Stimmengewirr, den ständigen Sirenen und dem Gehupe auf den Straßen. Ich hätte auch gerne ein bißchen warme Lust dazugelegt und ein bißchen Meeresrauschen, um die Stimmung perfekt zu machen. Und ich hab gerade wieder so eine Phase in der ich das Zimmer nicht so schlimm finde, ich glaub das macht auch die Anwesenheit vom Wendelin.

Als ich gestern den Post geschrieben hab (der mir dann dank meiner Unbeholfenheit auf dieser Seite verloren gegangen ist) ist mir klar geworden wie anders unser Leben in der Fremde so ist. Ich komme mir manchmal vor wie in einem Zeitfenster, in das ich eingestiegen bin mit vielen Anderen, aber ohne die mit denen ich sonst durch die Welt segele. Ich hab hier einen Alltag entwickelt und einen Freundeskrie, der sich nur um mich bewegt und den auch sonst (noch) keiner kennt. Und genau so ist es bei euch. Ich kann mit eure Umgebung nur vage vorstellen (bei dir Anne-Sophie besser, weil wir schon zusammen in Paris waren), euren Tagesablauf, die Leute mit denen ihr euch trefft oder die Feste auf denen ihr tanzt. Das finde ich schade, mein Zeitfenster ist schön, aber ohne euch fehlt was, ohne euch und ein bißchen zuhause ist das manchmal so unrealistisch. Was auf der anderen Seite der viele Kontakt auch wieder gut macht.
Mir ist klar geworden, dass ihr eine Art inneres Inventar seid. Versteht ihr nicht? Mir fehlen hier manchmal Sachen, ganz simple. Beispielsweise würde ich gerne mal meine Schuhe putzen oder einen Espresso kochen. Geht nicht, ist alle sin der Wirklichkeit zurück geblieben. Und genauso ist es mit euch, meinem seelischen Haushaltsgeräten. Ihr fehlt in bestimmten Situationen und da ihr ja universal anwendbar seid, nicht so punktuell wie eine Schuhputzbürste, bemerke ich euer Fehlen (und das von Zuhause) öfter und schmerzlicher. Beispielsweise waren wir letztens auf einem Tangoabend in einer Kneipe, aber leider ohne Tänzerin. Nur ein Sänger und ein Gitarrenspieler. Das war so schön und hat mich sehr an Wien erinnert, das Konzert mit euch beiden. Ich war mit wirklich netten Leuten da, aber für eine Weile hab mich mir sehnlichst gewünscht euch dabei zu haben. So ist das. Aber ihr seid ja immerhin mein Inventar und das ist in einem halben Jahr ja wieder leichter zu verwenden.